Tag 35 Plattenspieler

Der Tagestitel erscheint vielleicht etwas komisch, aber für uns macht er durchaus Sinn. Gemeint ist, wenn die Nadel des Plattenspielers in einer Rille hängt und wieder und wieder dasselbe abspielt. Wir sind nun den vierten Tag an der afghanischen Grenze und was die ersten zwei Tage noch interessant war, wird langsam monoton. Das bezieht sich nicht auf die Leute die wir treffen und nur teilweise auf die Landschaft. Die Straße bzw. die Strecke die wir fahren, hat sich gefühlt nach 3 Tagen nicht wirklich geändert. Hinter jeder Kurve warten neue Schlaglöcher und Schotterpassagen. Die Strasse geht konstant auf und ab und hält dabei ab und an knackige Steigungen von 12% parat. 

Die Nacht im Zelt haben wir gut überstanden, allerdings hat es zwischendurch gut gestürmt und ich war oft wach. Ich bekomme noch eine extra Stunde zum ausruhen, während Ian die Sachen packt. Wir bekommen Chai zum Frühstück und essen dazu unser Brot mit Honig und Nutella und als Obst gibt es Apfel. Leider hat es angefangen zu regnen und es scheint nicht so, als würde sich das alsbald ändern. Wir reparieren so ein paar Dinge. Ian seine Lenkertasche und ich meinen einen Flaschenhalter, der mit Schrauben nicht mehr halten mag. Die Zeit verstreicht und  nachdem bereits 4 Radfahrer vorbei gefahren sind (2 in unsere Richtung und Zwei in Richtung Khorogh) halt der 5te Radfahrer an. Es ist Daniel, er kommt aus Hongkong, ist 23 Jahre alt und wir haben ihn bereits in Khorogh getroffen. Er ist einen Tag nach uns gestartet und hat uns nun eingeholt. Nachdem wir dort einen weiteren Chai hatten, und der Regen etwas nachgelassen hat, beschließen wir gemeinsam nach Qual'ai Khumb zu fahren. Der Regen hört irgendwann auf. Die schlechte Straße leider nicht. Es ist nett mit jemand anderes zu fahren, so erzählt man mal etwas anderes. Gegen 17:00 Uhr kommen wir in der Stadt an. Mit etwas Shopping fürs Abendbrot und etwas hin und her mit dem Guesthouse ist es dann schon 18:00 Uhr. Wir entscheiden uns gegen das True, schicke Guesthouse für 18 Dollar pro Person (inkl. Frühstück) und fahren wieder ein Stück zurück. Das Guesthouse Roma in dem wir bleiben kostet 10 Dollar und nennt sich auch Hotel mit wifi und Dusche. Naja Hotel ist ziemlich übertrieben, das Internet ist zum kriechen langsam, aber das Wasser ist immerhin warm. 

Ich esse Chips mit Krabbengeschmack und wir gönnen uns ein Tuborg Bier und Cola. Ian hat nun etwas Magenprobleme seit gestern. Ich hab meine ja zum Glück schon in Sary Tash hinter mir. Die Instant Nudeln die wir im kleinen Supermarkt bekommen haben schmecken nach nichts, obwohl da ja immer ein Gewürzpäckchen bei ist. Jetzt schon freue ich mich auf Borritos zuhause und Kürbissuppe und Bio-Eiweißbrot mit Käse.