Tag 32 Whats your Name

Heute weckt uns nicht die Sonne, da wir das Zelt hinter einem riesigen Stein aufgestellt haben, der das Zelt komplett mit Schatten bedeckt . Wir packen zusammen, die Taschen werden immer voller, da wir nicht widerstehen können, hier und da ein paar Souvenirs mitzunehmen. Außerdem ist die Essenstasche prall gefüllt. Auch jetzt werden wir keine eigenen Frühstückssachen los, da wir Pamiri Chai mit Brot und frischem Schmand bekommen. Da wir gesehen hatten, dass Sophia's Schwester die traditionellen Socken selber häkelt, fragt Ian ob sie ein paar zu verkaufen haben. Sie wollen uns das Paar schenken, aber wir bestehen darauf etwas dafür zu geben. Ohnehin haben wir wieder so viele leckere Sachen und sichere Unterkunft bekommen, dass wir an einer etwas versteckten Stelle noch Geld hinterlassen. Wir wissen es ist am richtigen Platz. Ian unterhält sich noch mit dem Hausherren, der eigenen Tabak mit gerolltem Zeitungspapier raucht. Da spontane Intuitionen oftmals die Besten sind, beschließt Ian ihm seine Pfeife zu schenken. So schön sie auch ist und dazu Ians Erste - was ist das schon für uns...jederzeit kann er sich eine neue kaufen. Dem Mann schenken wir damit eine wesentlich gesündere Variante zu Rauchen und etwas, dass er sich sonst wohl nie leisten würde. Er hält die Pfeife gegen das Licht, betrachtet sie ganz genau und bedankt sich tausend Mal. Wir fahren los, nachdem wir auch noch wieder getrocknete und gebackene Brombeeren mitbekommen haben. 

Es geht immer am Fluss entlang, auf und ab. Immer wieder Militär, welches die Ufer kontrolliert. Stellenweise ist das Tal so schmal, dass man sich mit den Afghanen auf der anderen Seite unterhalten könnte, wenn einer da wäre. Die Kinder auf der anderen Flussseite winken uns auf jeden Fall genauso zu. Wieder antworten wir auf das "Hello" der Kinder mit "what's your name", manchmal singt Ian die Frage sogar. Die Kinder schauen ganz verwundert. Bei 50Mal "Hello" und winken am Tag muss man eben ein wenig Spaß damit machen. Einer singt sogar zurück. Wir kaufen gefrorene Fanta und machen um 16:00 Uhr unsere Mittagspause: Ei und Brot mit Nutella oder Honig und dazu Eis-Fanta. Danach fahren wir noch knapp 15km. Wir haben festgestellt, dass wir heute nicht viele Kilometer geschafft haben. Dabei sind wir ohne große Pause bis 16 Uhr gefahren. 

Wir finden einen guten Zeltplatz auf öffentlichem Grund, fragen einen Jugendlichen, ob es ok ist hier zu Zelten. Er bejaht. Auch geht Ian zu den Nachbarn, holt Wasser und bekommt dazu 2 Zwiebel,  und 2 Paprika. Einen Teil davon nutzen wir für die Spaghettisoße. Luxus-rote-Soße. Als wir ins Zelt kriechen, macht es "pfffff" und Ian hat ein Dornen-Ast im Hintern. Das hat gerade noch gefehlt. Es sind die Kleinigkeiten, wie den Boden gut kontrollieren bevor man das Zelt drauf stellt, die häufig zu mittleren Desastern führen. Die Isomatte ist komplett durch. Also Flickzeug raus und hoffen, dass es hält. Spätestens Morgen werden wir es wissen.