Tag 31 Pamiri Chai

Frühstücken, quatschen, etwas packen, quatschen, weiterpacken, Foto machen, quatschen. Bis wir loskommen ist es Mittag. Dann gehen wir noch auf den Bazar, Geld wechseln und in den Supermarkt. Wir gönnen uns Nutella, was hier doppelt so teuer ist wie bei uns. Ab jetzt kommen wir aber wieder regelmäßig an Brot, so dass wir mit neuem Honig und Nutella einen guten Mittagssnack haben.

Um 15:00 Uhr biegen wir wieder auf den Highway, es geht in kleinen Wellen auf und ab, immer am Fluss entlang. Die Kinder winken und schreien "Hello" und "How are you", wir antworten inzwischen mit "what's your name?" und bekommen des öfteren auch die richtige Antwort. 

Seit Khorogh fahren wir am Panj Fluss entlang, der im Süden Tadschikistans zu großen Teilen die Grenze zu Afghanistan bildet. Es gibt vermehrt Polizeikontrollen und Stationen und wir sehen mehrere 4-Mann Patrouillen des Militärs. Alle sind freundlich, grüssen oder machen Witze darüber das Ian keinen Helm trägt und ob er mich gebissen hätte, weil meine Lippe vom Herpes noch immer nicht verheilt ist. Durch Sonne, Wind und Staub sind die Lippen trotz mehrmaligem Eincremen am Tag immer trocken und rissig. So ist es ganz schwierig kein Sonnenherpes oder eine wunde Lippe zu bekommen.  

Wir können beinahe die ganz Zeit auf die afghanische Seite schauen. Die Häuser bestehen eher aus Lehmhütten, Esel transportieren Gepäck auf der Schotterstraße. Auch Lastwagen befahren die staubige Straße.

Es wird langsam dunkler, die Sonne geht unter. Wir beschließ jemanden zu fragen, ob wir auf deren Grundstück übernachten dürfen. Ian fragt eine Frau, wo der Junge ganz fleißig gewunken und "Hello" gerufen hat. Wir dürfen bleiben und bauen als erstes das Zelt auf, die Kinder kommen mit Obst: Äpfel und weiße Aprikose. Wir tauschen gegen Luftballons. Wir werden zum Chai eingeladen und merken schnell, dass unserer Bitte nach "nur Tee" nicht nachgekommen wird. Wir bekommen Abendessen. Nudeln mit Kartoffeln und Tomatensalat mit Frühlingszwiebel. Lecker! Zum Tee gibt es frische Walnüsse und getrocknete und dann gebackene Brombeeren. Es hat  eine Weile gebraucht bis wir dies herausgefunden hatten, aber wir lagen richtig. Sophia setzt sich zu uns und trinkt mit uns noch Pamiri Chai. Sie spricht gut russisch, ist 24Jahre alt und hat eine Tochter: Jasmina. Wir erzählen ein bisschen mit gebrochenem Russisch, Hand und Fuß und dem Übersetzer auf dem Handy. 

Unsere Spaghetti mit Tomatensoße, die wir von Michael und Martin vermacht bekommen haben, kann ich so wieder einsteigen. Morgen kochen wir dann vielleicht mal zur Mittagspause, damit die Essenstasche etwas an Gewicht verliert.