Tag 29 Wie in der Karibik

Heute sind es knapp 80km bis Khorogh. Es geht die meiste Zeit bergab oder ist eben, nur wenige kurze Anstiege erwarten uns. Wir haben ausgiebig und lecker mit Porige, Honigbrot und Kaffee gefrühstückt. Zu Viert machen wir uns auf den Weg, mal zu Zweit oder allein voraus und mal in der Gruppe. Es ergänzt sich gut in der Gruppe mit Michael und Martin aus Berlin. Neben den Gesprächen beim Fahren bleibt uns oft die Sprache weg, um die Schönheit und Faszination der Landschaft zu beschreiben. Die Blätter der Bäume verfärben sich, dazu zieht der Türkis-Blau-graue Gunt Fluss seine Bahn durch das Tal und belebt alles mit Leben. Neben uns steigen 5000er Berge in die Höhe, die schroffen Steinwände sind massiv und beeindruckend. 

Die Temperaturen sind inzwischen wieder sehr angenehm und wir können teilweise in Tshirt und kurzer Hose fahren.

Die Wärme der Sonne tut unheimlich gut. Wir machen eine kleine Mittagspause, verweilen jedoch nicht lange. Manche Plätze entlang des Flusses sehen aus, wie ich es mir in der Karibik vorstelle. Weißer Sandstrand und türkises Wasser mit einer aus Holz gebauten Hängebrücke. Die Dörfer werden immer größer, die ersten Läden tauchen auf, mehr Autoverkehr. Alle Hunde denen wir begegnen, scheinen wir egal, nur einer jagt kläffend (zum Glück) hinter der Mauer entlang.

Jetzt geht es nach Khorogh rein, Michael und Martin kennen sich aus, waren ja am Anfang ihrer schonmal hier. Wir fahren zur Pamir Lodge, die oberhalb der Stadt liegt und nochmal einen knackigen Anstieg für uns bereit hält, bevor wir uns ausruhen können. Wir duschen und machen uns auf in die Stadt zum berüchtigten besten indischen Restaurant in ganz Pamir. Wir haben einen bären Hunger und bestellen gleich mehrere Sachen neben der Hauptspeise. Es schmeckt so lecker, wir können nicht aufhören, bis wir bald platzen. Heute macht und Essen glücklich! Nach 3 Wochen Pamir mit hauptsächlich Instantnudeln, Brot und Porige jeden Tag, sind die Aromen des indischen Essens doppelt so lecker. Noch einmal mühen wir uns den Berg zur Lodge raus und fallen dann zufrieden und mit viel zu vollen Bäuchen ins Bett.