Tag 17 bis Tag 20 Geduld ist eine Tugend

Ian hat gut geschlafen, die Schmerzen halten sich, auch durch guter Reiseapotheke in Grenzen. Zum Glück habe ich Traumeel und Arnica dabei, Iboflam und der Ultra Sport Starter helfen bei der Genesung. Wir entscheiden von Tag zu Tag, wann wir wieder fahren. Wir überlegen ein Taxi von hier nach Karakul oder nach Murghab zu nehmen. Da wir zu 2t mit 2 Fahrrädern sind und der Pass zur tadschikischen Grenze steil und in schlechtem Zustand ist, können im Winter nur 4x4 (4Radantrieb) Autos den Anstieg schaffen. Der Fahrer, der die Genehmigung hat ohne Probleme über die tadschikische Grenze zu fahren würde in Osh starten und würde das Auto leer lassen, um uns hier abzuholen und dann nach Murghab zu fahren. Das würde uns 80 Dollar kosten und ein paar Tage Pause bräuchte Ian trotzdem noch. Wir entscheiden uns dagegen und verbringen den Abend lieber mit 2 netten Deutschen, die per Bus und Bahn und Taxi ein ganzes Jahr umher reisen. Sie haben tolle Geschichten von der jetzigen und auch von vergangenen Reisen zu berichten. Stefan hat ein Buch geschrieben, was ich mit Titel und ISBN noch nachreichen werde.

Am folgenden Tag unternehmen wir eine kleine Wanderung, Ian schwingt sich 2 mal aufs Rad, um ein Gefühl dafür zu bekommen wie gut es mit der Belastung geht. Meine Einschätzung bei so einer Fleischwunde wäre, dass eine Woche Sportpause sicherlich angeordnet werden würde. Aber Ian hat gutes Heilfleisch. Den steilen Anstieg über 1.5 Tage zur Grenze hinauf zu machen halten wir dennoch nicht für gut und so können wir unseren Gastgeber von Guesthouse überzeugen und morgen mit seinem Lada bis zur tadschikischen Grenze zu fahren. Wir werden zwar die Räder gut auseinander bauen müssen, aber wir hoffen es passt alles ins Auto. Nach der Grenze geht es dann mit Ausnahme eines kleinen Anstiegs von ca. 300 Metern nur bergab bis zu nächsten Ortschaft.

Von Karakul aus können wir dann in 3-4 Tagen auf dem Plateau und über dem höchsten Pass der Tour (4656m) nach Murghab einrollen. Da sehen wir dann weiter wie es uns ergangen ist, ob wir ein Taxi nach Khorogh nehmen oder fahren können. Wahrscheinlich werden wir erst in Khorogh wieder Internet haben, auch hier wird nun tagsüber der Strom abgestellt und wir haben nur abends ab 18:00 Strom und Internet. Drückt uns die Daumen, dass wir gut weiterkommen und Ian's Wunde keine Probleme macht. Danke für eure Genesungswünsche und eure Unterstützung.


Papa und meine Wattsapp-Konversation:

Papa - Dem Himmel so nah, schau nicht nach unten...

Ich - nur nach vorne!


Und das tun wir!