Tag 14 Tschuh tschuh

Tschuh Tschuh wird im Kirgisischen oder Russischen wohl anders geschrieben, aber so wird es ausgesprochen. Das Wort hat Ian an diesem Tag bestimmt 300 Mal benutzt. Bei uns würde man wohl "hopp hopp" oder etwas ähnliches sagen. 

Ian's Pferd ist eines der gemütlichen Sorte und ist im Schritt schon sehr gemächlich. Unser Guide Nuri ist uns meist ein ganzes Stück voraus, wobei mein Pferd ohne viel "Tschuh Tschuh" das Tempo hält. Dafür sucht es sich gerne seinen eigenen Weg und reagiert nicht immer auf meine Lenkmanöver, was jedoch auch an mir liegen mag. 

Dafür, dass wir Zwei völlig ungeübte Reiter sind, legen wir eine spektakuläre und meiner Meinung nach anspruchsvolle Strecke zurück. Sie führt uns an Steilhängen entlang, durch steiniges Gelände und durch Flüsse. Die Landschaft ist einmalig. Die Farbenspiele der Steine, der strahlend blaue Himmel. Das Pferd ist so entspannt, dass es oft mitten am Hang stehen bleiben will um zu fressen. Ich kann ihm ohnehin nur vertrauen. Schließlich kennt das Oferd das Terrain hier viel besser als ich und geht die Strecke öfters. Ian's Pferd frisst sowieso alle 100 Meter. Mittlerweile ist es lustig, das Tier hat Charakter. Es geht sein eigenes Tempo, ist verfressen und tiefenentspannt. Das die Tiere hier überhaupt nicht nervös sind, liegt viel daran, dass sie sich sehr frei bewegen können, so gut wie nie mit Autos in Kontakt kommen und die Menschen hier keine Hektik verbreiten.

Das es nicht so wahnsinnig schnell voran geht macht uns nichts, denn wenn mein Pferd mal ins Galopp wechselt, muss ich mich gut festhalten. 

Wir genießen die Landschaft und das Erlebnis und kommen nach 5 Stunden erschöpft und zufrieden an. Nach einem Nickerchen gibt es Abendbrot und wir sitzen danach noch mit einem anderen Deutschen und einem der Guides zusammen und erzählen. Morgen geht es wieder aufs Pferd.