Tag 7 Weintrauben im Überfluss

"Heute ist Feiertag ( Nationalfeiertag), heute arbeitet keiner, deswegen gibt es auch kein Internet" Das zumindest erklärte uns der Mann im Hotel, als wir fragten, warum das Internet nicht funktionierte. Wir verließen verwundert und darüber lachend das Hotel. Wir fahren das südliche Namangan-Tal entlang. Es sind wieder 38 Grad, hier ist mehr Feuchtigkeit in der Luft, fahren ist anstrengend. Wir wollen weit kommen. Wieder reichen uns nette Menschen Obst und Gemüse Wasser, und wenn wir am Strassenrand halten. Überall sind Menschen, die meisten sitzen im Schatten vor ihrem Haus und gucken was sich auf der Straße tut. Durch viele Dörfer geht es heute, jeder Zweite hat ein Gerüst vor dem Haus an dem sich ein Dach von Wein entlang rangt. Die Trauben hängen in einer Dichte nach unten, wie wir es noch nie gesehen haben. Später erfahren wir, dass kaum Wein daraus gemacht wird, sondern alles so verspeist wird oder auch mal verkauft. Die auf der Karte weißen Strassen sind mehr Schotter, als Schlagloch, nur stellenweise lassen sich mal 200Meter am Stück fahren. Den eigentlichen Zielort Quva erreichen wir heute nicht mehr, 100km sind bei den Temperatur- und Wetterbedingungen eben doch nicht drin.  Wir nehmen diesmal nicht das erste Angebot an b i jemanden zu übernachten, wir wollen noch ein Paar Kilometer schaffen. Als wir dann doch einige Kilometer später halten, haben wir wieder unverschämtes Glück mit der Familie. Akramjon spricht aus Schulzeiten noch ein wenig Deutsch und versteht auch noch eine ganze Menge dafür, dass es 30 Jahre her ist, das er Deutsch gelernt hat. Seine Frau ist ein echter Charakterkopf. Wir finden Sie super. Sie redet fleißig Uzbeki mit mir und allein durch ihre Gestik und Mimik verstehe ich viel von dem was Sie mir erzählt. Gülsan, die Tochter der beiden, geht aufs College und spricht mit ihre. 16 Jahren sehr gut Englisch (in der Schule ihre dritte Sprache nach Usbeki und Russisch). Wir lernen: In Uzbekistan ist es kein Problem die Frauen nach ihrem Alter zu fragen. Überhaupt sind die 3 Fragen, nachdem der Smalltalk (woher kommt ihr, wohin fahrt ihr, wie heißt ihr, wollt ihr was essen oder trinken) erfolgt ist: Seid ihr verheiratet? Wie alt seid ihr? Habt Ihr Kinder. Sogar de är Besmte an der Grenze hat mich das gefragt. 

Wir verbringen eine. Sehr schönen, lustigen Abend mit viel Informationsaustausch über landestypische Dinge. Wir schlafen sehr gut und bekommen am nächsten morgen (werden vom Dauer-Muhen der Kuh geweckt) wieder viel zuviel Essen geschenkt.